Alles über die Blower Door Messung.

Die Wichtigsten Fragen für Sie beantwortet

Was ist eine Luftdichtheitsmessung?

Bei der Luftdichtheitsmessung oder auch Blower Door Messung genannt, wird die luftdichte Ebene eines Gebäudes oder Gebäudeteils (sog. Zone) auf deren Dichtigkeit überprüft und etwaige Leckagen geortet.

Die Luftdichtheit verhindert Luftströmungen durch das Bauteil (meist die Gebäudehülle) und soll so Wärmeverluste und Kondensat infolge Konvektion vermeiden. Dies wird in Form einer Dampfbremse oder einer Innenputzschicht ausgeführt.

Was ist die Leckageortung?

Leckagen stellen undichte Stellen in der luftdichten Ebene dar und müssen unbedingt ausgebessert werden. Deshalb ist die Leckageortung ein fester Bestandteil einer Luftdichtheitsmessung und ist in den geltenden Normen geregelt bzw. vorgeschrieben.

Dabei kann der Messdienstleister bei einem Unterdruck die Luftströmung durch die Leckagen ins Gebäude durch Nebelmaschinen oder Wärmebildkameras visuell darstellen und dokumentieren. Eine weitere Möglichkeit der Leckageortung stellt das Anemometer dar, mit dem die Einströmgeschwindigkeit der Luft gemessen wird.

Wie läuft eine Messung ab?

Zunächst wird das Gebläse meist in die Haustüre eingebaut und die Messeinrichtungen installiert. Mit einem konstanten Unterdruck von 50Pa strömt nun Luft durch die Leckagen in das Gebäude. Dieser Luftstrom kann mit Hilfsmitteln, wie beispielsweise einem Anemometer, geortet und dokumentiert werden.

Anschließend wird die erste Messreihe im Unterdruck durchgeführt. Um etwaige Rückkopplungen ausschließen zu können wird danach in der zweiten Messreihe ein Überdruck erzeugt. Der bei der Messung ermittelte Leckagestrom wird dann zur Berechnung der (Netto-)Luftwechselrate bzw. bei Gebäuden mit einem Luftvolumen über 1500 Kubikmetern der hüllflächenbezogenen Luftdurchlässigkeit verwendet.

Alle aufgenommenen Werte, Daten und Rahmenbedingungen werden dann in einem Prüfprotokoll zusammengefasst.

Warum ist die Luftdichtheit von Gebäuden wichtig?

  • Verbesserung der Luftqualität

  • Voraussetzung für den Einsatz von Lüftungsanlagen

  • Optimierter Schallschutz

  • Schutz vor konvektiven Feuchteschäden (Schimmel, Fäulnis, ...)

  • Vermeidung von Energieverlusten und damit Heizkostenersparnis

Wann ist eine Messung gesetzlich gefordert?

  • Im energetischen Nachweis nach GEG oder EnEV wird der Nachweis der Luftdichtheit gefordert

  • Die mechanisch betriebene Lüftungsanalge wird beim energetischen Nachweis nach GEG oder EnEV angerechnet.

Welche Werte müssen eingehalten werden?

Gebäude unter 1500 m³ Luftvolumen (z.B. Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser sowie Doppelhaushälften oder Reihenhäuser)

  • nach GEG: Nettoluftwechselrate nL50 <= 1,5-fache -> für Gebäude mit raumlufttechnischer Anlage
    Nettoluftwechselrate nL50 <= 3,0-fache -> für Gebäude ohne raumlufttechnischer Anlage

  • nach EnEV: Luftwechselrate n50 <= 1,5 1/h -> für Gebäude mit raumlufttechnischer Anlage
    Luftwechselrate n50 <= 3,0 1/h -> für Gebäude ohne raumlufttechnischer Anlage

Gebäude über 1500 m³ Luftvolumen (z.B. Lager- oder Industriehallen)

  • nach GEG: qE50 <= 2,5-fache-> für Gebäude mit raumlufttechnischer Anlage
    qE50 <= 4,5-fache -> für Gebäude ohne raumlufttechnischer Anlage

  • nach EnEV: q50 <= 2,5 m³/m²*h -> für Gebäude mit raumlufttechnischer Anlage
    q50 <= 4,5 m³/m²*h -> für Gebäude ohne raumlufttechnischer Anlage

Was ist der Unterschied zwischen einer baubegleitenden und einer Abschlussmessung?

Bei der Baubegleitenden Messung handelt es sich um eine Qualitätssicherung der luftdichten Ebene. Dabei muss diese schon vollständig angebracht sein. Wenn hier bereits Leckagen erkannt wurden kann meist ohne großen Aufwand noch nachgebessert werden.
Bei der Abschlussmessung handelt es sich um die normgerechte Messung der Luftdichtheit. Je nach Bauablauf bzw. vorgeschriebenem Messzeitpunkt der geltenden Norm sind hier der Ausbau schon fortgeschritten bzw. fertiggestellt. Somit wird eine Nachbesserung sehr schwierig und meist kostspielig.
Deshalb empfiehlt sich immer bereits eine Messung während der Bauphase durchzuführen.

Wie viel Druck wird aufgebracht und ist dieser "gefährlich"?

Bei der Messung wird ein Druck von 50 Pa (Pascal) erzeugt. Das bedeutet folgendes:

50 Pa = 5kg/m²
50 Pa = 5mm Wassersäule
50 Pa = 0,5mbar

1 bar = 100.000 Pa = 10 m Wassersäule
1013 hPa = 101.300 Pa ("normaler" Luftdruck)

Der Druck ist für Menschen also völlig ungefährlich. Er entspricht ungefähr der Windstärke 5 (Beaufort).

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